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Opfer leiden massiv unter Online-Verbrechen

Zum diesjährigen Tag der Kriminalitätsopfer, dem 22. März 2018, rückt der WEISSE RING Internetkriminalität besonders in den Fokus. Der Verein informiert u.a. auf seiner Website zum Thema Internetkriminalität.

Das Internet bietet zwar viele Vorteile und ist aus der heutigen Welt nicht mehr wegzudenken. Allerdings kann man im Netz auch zum Opfer werden, egal ob jung oder alt. Darauf macht der WEISSE RING am Tag der Kriminalitätsopfer aufmerksam. Dr. Alexander Poretschkin, Leiter der Außenstelle des WEISSEN RINGS für Bonn und Umgebung betont: „Auch online verübte Verbrechen haben auf die reale Lebenswelt eines Opfers handfeste Auswirkungen.“

Laut einer repräsentativen Untersuchung des Digitalverbandes Bitkom ist bereits fast jeder zweite deutsche Internetnutzer (49 Prozent) schon zum Opfer von Internetkriminalität geworden. Die Maschen der Täter, die im Netz ihre Identität verschleiern können, sind vielseitig: Sie infizieren beispielsweise Computer mit Schadprogrammen, betrügen bei Online-Geschäften, greifen Bankdaten ab oder bedrohen und erpressen mit hochgeladenen Bildern und Videos. Durch die weltweiten Vernetzungsmöglichkeiten des Internets müssen sich die Täter für ihre Tat gar nicht in Deutschland befinden. Fast die Hälfte aller von Internetkriminalität Betroffenen trägt der Bitkom-Studie zufolge finanziellen Schaden davon. Sie müssen beispielsweise teure Reparaturdienste oder Rechtsberatungen zahlen.

„Nicht vergessen werden dürfen die psychischen Belastungen, unter denen Opfer leiden“, sagt Poretschkin. „Betroffene fühlen sich machtlos und Tätern schutzlos ausgeliefert.“ Häufig würden sie wieder erneut zu Opfern, da Täter kompromittierendes und erpresserisches Material nicht löschten, sondern es stattdessen immer wieder gegen sie verwenden könnten, so Poretschkin weiter. Auch daher halte er eine Strafanzeige für sinnvoll. Dazu komme bei vielen die Scham, überhaupt auf einen Online-Betrüger hereingefallen zu sein. Poretschkin betont aber: „Wer Opfer von Internetkriminalität wird, muss sich nicht schämen. Täter arbeiten mit raffinierten Methoden – und:  Betrüger haben es an sich, dass sie einen guten Eindruck machen.“

Auch bei der Kontaktsuche im Internet müssen die Personenangaben eines neuen Partners nicht stimmen. Daher ist Vorsicht bei der Preisgabe eigener Daten oder gar Bilder geboten. Beim Telefonieren mit Trickbetrügern im Netz können hohe Gebühren anfallen. Und richtige Pechvögel  können später auch noch massiv gestalkt werden, sowohl im Internet wie auch persönlich.

Der WEISSE RING möchte Betroffene ermutigen, sich Hilfe zu holen: Beispielsweise bei Vertrauenspersonen, bei der Polizei – und natürlich beim WEISSEN RING.

 „Es gibt keinen hundertprozentigen Schutz. Dennoch können Internetnutzer technisch etwas für die eigene Sicherheit tun“, sagt Poretschkin. „Wichtig ist auch das eigene Verhalten im Netz." Mit eigenen Daten wie Fotos, Adressen und Telefonnummern sollte zurückhaltend umgegangen werden. Je mehr öffentlich preisgegeben werde, desto einfacher könne damit Missbrauch betrieben werden.

 

Opfer leiden massiv unter Online-Verbrechen

Foto: WEISSER RING

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